Pfingsturlaub 2015

Samstag, d.23.05.

Nach einigen Stunden auf der Autobahn sind wir gestern Abend gut in Bremerhaven angekommen. Schiff bereit machen, alles verstauen und dann schnell ins Bett, denn die Nacht ist kurz.

Heute morgen ging es um 6Uhr durch die Schleuse. Keine angenehme Zeit für den ersten Urlaubstag, aber gut das erste schleusen will selbst Inola nicht verpassen. Dick eingepackt sind alle bereit. Schleuse ist randvoll, wir passen grad noch so rein, aber alles klappt gut. Gott sei Dank ein guter Start  , das beruhigt die Nerven, vor allem meine!!

Wir motoren bis hinter die Containerterminals, erst dort dürfen die Segel gesetzt werden.

Dann geht's los, auf geht's Richtung Helgoland. Und eins ist garantiert, wenn Inola und ich an Bord kommen, gibt es viel Wind oder er kommt aus der falschen Richtung, so auch zum Urlaubsstart! Wir ziehen alles an was dabei ist, Fleecemützen, Schals etc. da trauert man Sardinien doch etwas nach.

12-15kn aus N waren angesagt, schon in der Weser sind es 20kn und  die Welle ist auch nicht schlecht. Kreuzen heißt das und richtig Schieflage. Inola und ich sind "begeistert".

Hinter den Türmen wird die Welle etwas besser und auch der Wind läßt etwas nach. Oh Schreck. Die neue Sunbird, das Schiff eines Freundes verliert in unmittelbarer Nähe von uns den Mast. Das gönnt man keinem. Glücklicherweise ist keinem an Bord was passiert!

 

Wir segeln weiter. Die Mägen halten durch und Björn ist ein toller Steuermann, so kommen wir nach 7Std. auf Helgoland an. Ein voller Hafen, aber wir finden einen guten Liegeplatz. Außer man beschwert sich wenn das Schiff nebenan, über das wir steigen müssen um an Land zu kommen, eine benetzte Reeling hat von 1,10m Höhe und danach die Treppe in der Kaimauer zu Bestzeiten 3,5m hoch ist. Für uns alles kein Problem. Wir machen am Nachmittag einen ersten Spaziergang und erklimmen gleich einmal die 186 Stufen ins Oberland. Auch wenn man vor 15 jahren das letzte mal hier war, man fühlt sich gleich wieder zu haus. Helgoland ist Helgoland! Der Tag war lang und wir ergattern in der "Düne Süd" einen Tisch und essen sehr lecker. Dann ab ins Bett, wir schlafen sehr gut.

 

Sonntag, d.24.05.

Heute ist segelfrei!

Wir schlafen aus und frühstücken schön. Im Hafen ist jede Menge los, die Schiffe starten morgens zur Regatta "Helgoland rund" und wir bekommen einen tollen Liegeplatz direkt am Steg. Jetzt trennen uns nur noch die Treppe und ein paar Höhenmeter vom Kai.

Ob die Entscheidung so gut war wird sich noch zeigen. Drei Stunden und einen Besuch im Schwimmbad weiter liegen schon 4 Schiffe im Päckchen an uns dran. Das Schwimmbad ist sehr schön, leider sind fast alle Schwimmbecken im Freien, zwar beheizt, aber der Wind ist frisch und so ist die Devise nur nichts aus dem Wasser schauen lassen. Inola und ich haben viel Spaß. Was heut auch noch Priorität hat ist Segelhosen einkaufen. Im Süden braucht man so etwas nicht da reicht Tchiboqualität, hier hilft nur Ölzeug. Wir werden eingekleidet, sogar mit Reisverschluss zum auf Toilette gehen, das ist doch mal eine Erfindung für die Frauen.

Am Nachmittag drehen wir eine Rund ums Oberland und sehen die lange Anna und den Lummenfelsen. Beeinduckend und einfach schön, Helgoland zieht uns wieder in seinen Bann und nicht nur wegen dem billigen Alkohol, Parfüm und Kuscheltiere, es ist einfach das Flair. Sogar Inola läuft ohne murren, kilometerweit und wer sie kennt weiß was das heißt!

So jetzt ist früher Abend und es liegen  mittlerweile 10 Schiffe an uns. Das heißt wenn wir im Durchschnitt von 8 Leuten Besatzung ausgehen. Kreuzen unser Schiff 80 Personen auf dem Weg an Land und das nicht nur einmal. Wie ist das mit dem pilgern zu Pfingsten, wir erleben es hautnah bis mitten in die Nacht. Seeluft macht müde uns so schlafen wir trotzdem gut.

 

Montag, d. 25.5.

Am morgen ist unser Schiffpäckchen schon etwas kleiner. Aber immer noch kreuzen genug Segler unser Boot. Inola und ich gehen einkaufen.

Auf dem Rückweg ruft Björn schon an, wann wir wieder kommen. So ein Urlaubsstreß. Das Schiff neben uns will den Hafen verlassen und da wir auch noch segeln wollen, müssen die Nächsten Schiffe nur einmal losmachen. Draußen erwartet uns perfektes Segelwetter. Nicht zu viel Wind, Richtung passt und die Sonne scheint. So umrunden wir die Düne vor Helgoland, beobachten ins Wasser stürzende Basstölpel, sehen durchs Fernglas Seehunde am Strand liegen. Das ist Erholung. Inola und ich gehen dann ins Schwimmbad und beobachten aus dem Whirlpool, der befindet sich auf dem Dach, den Start der Regatta nach Edinbourgh.

Björn macht das natürlich an der Mole in fachkundiger Gesellschaft!

Später essen wir in der "Bunten Kuh" zu Abend. Björn puhlt Knieper, das Traditionsgericht auf Helgoland!

 

Dienstag, d.26.5.

Um 4:00 Uhr früh macht längsseits ein Schiff an uns fest. Die Crew mußte wegen technischer Probleme das Rennen nach Edinbourgh aufgeben und umkehren. Interessante Geschichte so in den frühen Morgenstunden, Björn ist immer schnell in der Hose und kommunikations- und hilfsbereit.

Heute um 8:00 stehen Björn und ich schon an Deck, denn tanken ist angesagt. Da das nur bei Hochwasser möglich ist, haben wir uns für diese Zeit entschlossen.

Nach einem kleinen Spaziergang zur Post, gibt es zum Mittag Pfannkuchen. Inola findet diese an Bord so viel leckerer als zu Haus.

Dann rüsten wir uns für den Weg nach Sylt. Das sind von Helgoland 40sm in Richtung NNO. Wettervorhersage wieder bestens. Aber wie schon erwähnt, Inola und ich sind an Bord. Da hält sich kein Wetter an die Vorhersagen. Der Wind kommt anfangs aus NW und bläst mit 15kn, je weiter wir nach Sylt kommen dreht der Wind auf NNW und steigt auf 18kn.Damit wird aus dem fast Halbwindgang, ein echter Anlieger. Weder gut für den Magen noch fürs Gefühl, so gegen die Wellen. Auf Höhe von Amrum haben wir die Nase voll und entschließen uns umzukehren und machen nun schnelle Fahrt bei Halbwind Richtung Helgoland. Beständig 9kn auf der Uhr bringen uns schnell dem Ziel näher. Am Ende sind es 47sm die wir gesegelt sind. Das Anlegen ist ein echte Familiensache, alle fassen mit an.

Björn grillt an Bord mit unserem neuen Grill, sehr lecker. Jetzt lümmeln wir auf der Couch, die Heizung läuft. Das ist schon ein Luxus!

Mittwoch, d.27.5.

Heute ist segelfrei! Bei strahlendem Sonnenschein frühstücken wir im Cockpit. Danach ist noch ein letzter Besuch im Schwimmbad angesagt. Das Wetter ist heut nochmal herrlich.

Gleich brechen wir auf zu einer Bunkerführung. Davon berichte ich morgen mehr.

Donnerstag, d.28.5.

Heute ist die Rückfahrt nach Bremerhaven geplant. Im Hafen hört sich der Wind ziemlich bedrohlich an. Das Schiff vibriert bei Windböen in den Leinen. Für Inola und mich super Aussichten. Vorausgesagt sind  NW 20kn und Wellenhöhe 3m. Björn meint perfekt. Wir zweifeln. Gegen 13:00 gehts los und sieh da, nachdem wir das Groß im 2. Reff gesetzt haben und das Vorsegel steht, geht es gar nicht so schief, in schneller Fahrt Richtung Bremerhaven. Die Sonne begleitet uns. Womit wir diese perfekten Verhältnisse verdient haben wissen wir auch nicht. Aber schön zu erleben das es auch so geht. Wir sitzen auf der hohen Kante und werden ab und zu von einer Welle geduscht. Ein sehr schöner letzter Tag. Vor Brhv. sehen wir auf den Sandbänken Seehunde. in nur 5 1/2 Std. und bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 9kn kommen wir gut nach Haus. Die Schleuse ist leer und so für uns perfekt. Auch das erste gemeinsame Anlegen am neuen Liegeplatz klappt zusammen sehr gut. Jetzt haben wir uns den Anlegeschluck verdient.

Morgen werden wir das Schiff putzen und alles klar machen.

Am Sonntag geht es dann zurück.

 

Fazit:

Ein toller , entspannter erster Familienurlaub in der Nordsee. Alle kamen auf ihre Kosten. Helgoland ist immer noch bildschön und wir freuen uns schon sehr im Sommer wieder zu kommen. und danke an unserer diesmal sehr entspannten Skipper!!!!

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Kommentare: 1
  • #1

    Hartmut (Montag, 01 Juni 2015 10:06)

    Schön das ihr wieder im Weser-Yacht-Club seit :-)
    Und noch schöner, dass ihr auf Helgoland gelegen habt, als wir mit unserem ziemlich nassen Schiff und ziemlich nassen Handtüchern und Klamotten eingelaufen sind.
    Vielen Dank nochmal für die schneller Hilfe in Form von trockenen Handtücherm.
    Wir freuen uns schon auf euren nächsten Besuch!

    Grüße aus Bremerhaven von
    Tanja, Hartmut und Joshi
    SY Walkabout