Freitag, 8.08.2014
So, nachdem die Kroaten es immer noch nicht gelernt haben mit der freien Wirtschaft, habe ich mich dieses Jahr entschieden das Schiff nach Sardinien zu verlegen. Nein, das alleine war es nicht. Hinzu kommt das der Wind im August (Ferienzeit für uns) immer nur 2, max. 3 Stunden weht. Letztes Jahr im Sommer habe ich in 10 Tagen 140 lt. Diesel verbraucht. Das war eindeutig ein Gefühl nach Motorboot. Bitte nicht wieder!!
Deshalb wollte ich in ein windreicheres Revier. Das ist Sardinien und mit Alghero an der Westseite habe ich auch eine schöne Location gefunden, wie wir glauben.
Heute war Anreise, bunkern und alles soweit vorbereiten das wir am Samstag loskönnen. Ich habe für die 1000sm bis max. nächste Woche Sonntag eingeplant. Es sollte reichen!? Die Mannschaft habe ich über Hand gegen Koje geheuert und sie war ganz angetan vom Schiff wie man am Bild sieht!
Samstag, 9.08.2014
Heute kaufen wir noch frisches Gemüse und Brot ein. Damit sind wir ausgerüstet und müssen unterwegs keinen Hafen mehr anlaufen. Es erfolgt die Einweisung auf das Schiff, incl. Sicherheit und Rollenverteilung. Der Wachrythmus war im Vorfeld besprochen und die Aufteilung erfolgte so, das ein Erfahrener und ein wenig Erfahrener zusammen Wache machten.
Beim Auslaufen aus der Marina Kremik erwischte mich noch einmal kurz Wehmut. Es war eine schöne Zeit an die ich mich gerne zurück erinnern werde.
So, die Windvorhersage für heute und die nächsten Tage verhieß mal wieder, wie im August üblich, wenig Wind! Wir setzten das Großsegel und fuhren unter Maschine. Das gab mir noch mehr Zeit für die Einweisung der Crew. Kurs war gesetzt so das wir Lastovo an Backbord liegen lassen und uns Richtung italienische Küste verabschieden. Ausklariert hatte ich bereits in der Kremik, so das ein Anlaufen eines Ausklarierungshafens nicht weiter nötig war.
Sonntag, 10.08.2014
Wir haben Kurs gesetzt auf Brindisi. Das wird unser erster Hafen in Italien sein. Da wir bis Mittag motort haben und die Aussichten auch nicht besser werden, gehen wir dort rein zum tanken und
Vorräte auffüllen. Der Nachmittag bringt allerdings noch schönen Segelwind und wir können einen Anlieger halten.
Montag, 11.08.2014
Dienstag, 12.08.2014
Mittwoch, 14.08.2014
Heute haben wir nach dem Sonnenaufgang endlich Segelwind. Wir haben Kurs auf die Südspitze Sardiniens und halben Wind. Der Gennaker kommt zum Einsatz. Allerdings will er nicht recht abwickeln und es kostet uns eineinhalb Stunden mit der gesamten Mannschaft um das Ding abgerollt zu bekommen. Der Lohn sind 7,5kn fahrt bei drei Windstärken. Gegen Nachmittag brist es auf und der Wind dreht Vorleger. Wir nehmen den Gennaker weg und rollen die Genua aus. Der Wind nimmt zu auf Bf. 4-5, wird immer spitzer und in der Nacht haben wir dann einen Anlieger.
Donnerstag, 15.08.2014
Die Nacht war unruhig, da der Wind konstant mit Bf 5 in Böen 6 das Meer ein wenig in Wallung gebracht hat und da wir Gegnern mussten war es nicht so angenehm. Im laufe des Vormittags nahm der Wind ab und er drehte weiter nach rechts, so das es immer mehr zur Kreuz wurde. Bei der alten Welle machte das irgendwann keinen Sinn mehr und wir holten die Segel runter und motorten nach Villasimius. Dort musste einer der Crewmitglieder von Bord, da es zuhause Probleme gab. Bei dieser Gelegenheit haben wir noch einmal getankt (!) und unsere Vorräte ein wenig nachgefüllt. Gegen Abend sind wir dann wieder aus der Marina ausgelaufen. Dort empfing uns dann ein Anlieger auf die SW-Ecke von Sardinien in der Stärke Bf6. Das zweite Reff und das Vorsegel ging es dann los. Später haben wir sogar zeitweise das Großsegel ganz weggenommen. Die Nacht hatte es in sich.
Freitag, 16.08.2014
So, wie sollte es anders sein, entweder kein Wind oder Wind von vorn. Heute mal letzteres und das mit einer stehenden 6. Die Welle baute sich an der Westküste von Sardinien im laufe des Tages auch auf. Wir hatten am frühen Morgen die I. Del Toro passiert und mussten gegenan kreuzen.Gegen 14 Uhr hatten wir 30sm Richtung NNW über Grund gemacht. Gesegelt waren es allerdings 50sm. Die Schläge die das Schiff in der Welle einstecken musste waren auch nicht ohne. Daher entschied ich mich den Motor als Unterstützung mit zu nehmen und einen höheren Kurs unter Land zu steuern. Damit war es möglich noch in der Nacht in Alghero einzulaufen. Morgens um 2 Uhr liefen wir dann in Alghero ein und konnten am Steg der St. Elmo Marina gleich einen Platz finden. Auf dem Bild seht ihr die technischen Daten der Überführung!! Wichtig ist auch zu erwähnen, das bei der Überfahrt keiner verletzt wurde und auch kein Schaden am Schiff entstanden ist. So soll es sein ..